5 Tipps von Susanne Pöchacker
Kabarettistin
Die studierte Physikerin und Preisträgerin des
"Grazer Kleinkunstvogels" Susanne Pöchacker ist seit 2006 fixes
Mitglied im Rateteam rund um "Was gibt es Neues" im ORF. Die heimischen
Kabarettbühnen macht sie mit ihrem schrägen Alter Ego "Grete,
die Rakete" unsicher. In ihrem bürgerlichen Leben arbeitet sie als
Beraterin, Projektleiterin und Wissensmanagerin - ein wahres
Allroundtalent. Für die StadtSpionin stellt sie ihre
fünf aktuellen Lieblingsbücher vor.
Elizabeth Strout | "Olive
Kitteridge"
Susanne Pöchacker: "Elizabeth Strout hat
meiner Meinung völlig zu Recht den Pulitzer Preis 2009 für
dieses Buch bekommen! Das Buch ist ein Roman über eine Frau, Olive
Kitteridge. Man lernt sie aber durch viele kleine Geschichten kennen,
in denen sie nicht unbedingt die Hauptfigur ist. Olive Kitteridge
taucht immer wieder in den Leben der KleinstadtbewohnerInnen auf und so
gewinnt sie immer mehr an Kontour. Ein Buch, das ich endlich mal wieder
fast nicht weglegen mag."
Verlagsinfo:
Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge,
die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen
Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige
für überkritisch. Dann wieder überrascht sie durch
Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie mischt sich ein und macht sich
ihre Gedanken über ihre Mitmenschen: die schrille Barpianistin,
die insgeheim einer verlorenen Liebe nachtrauert, einen ehemaligen
Schüler, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, ihren Sohn, der sich
von ihr bevormundet fühlt, ihren Mann Henry, der die Ehe mit ihr
nicht nur als Segen, sondern manchmal auch als Fluch empfindet. Und
während sich die Menschen in Crosby mit ihrem ganz normalen Leben
herumschlagen, den Problemen wie den Freuden, lernt Olive auf ihre
alten Tage, das Leben zu lieben.
Verlag:
Random House | Hier bestellen
Tom
Wolfe| "
A man in full"
Susanne Pöchacker: "Tom Wolfe erzählt in diesem sicherlich
etwas umfangreichem Roman die Geschichte von Charlie Croker, einem
Südstaatler, der alle Klischees erfüllt. Es ist eigentlich
kein Buch, sondern ein Film in Buchform. Ich liebe die sprachlich
deutlich gezeichneten Charaktere, die drei Handlungsstränge
verschiedener Personen, die dann doch zu einem werden und einfach die
Coolness von Tom Wolfe. Wenn es geht, unbedingt in Englisch lesen!"
Verlagsinfo: Eine Wachteljagd auf
Charlies 29.000-Morgen-Plantage, ein Wichtigtuer-Abend im
Sinfoniekonzert, eine politisch geladene Pressekonferenz -- der Autor
setzt diese Szenen zusammen mit einer Freude, die sich rasch auf den
Leser überträgt. Das Buch ist darüber hinaus sehr, sehr
komisch. Die Anwaltskanzleien, wie die vornehme, erfolgreiche Fogg
Nackers Rendering & Lean, könnten direkt von Dickens stammen,
und Wolfe lässt sogar seinen Nebenfiguren, wie den
Berufshinterwäldler Opey McCorkle, lebendig werden. Leser auf der
Suche nach einem netteren, sanfteren Wolfe werden möglicherweise
enttäuscht sein. Während er die (notwendige)
Überlegenheit des Satirikers gegenüber seinem Sujet bewahrt,
neigt er dazu, genau dann seine Überlegenheit zu verlieren, wenn
er versucht, uns zu bewegen.
Verlag: Dial Press Trade | Hier bestellen
Anton P. Tschechow | "Eine Bagatelle"
Susanne Pöchacker: "Damit auch was
Schlankeres auf meine Speisekarte der Lieblingsbücher kommt... Ich
gebe es zu, mein erster Tschechow! Ein kleines Buch, das sehr viel
erzählt. Es sind Geschichten über verschiedene Menschen, die
in sich abgeschlossen sind, aber dann am Ende doch noch ein bisschen
auslaufen. Und ich dachte, dass Tschechow immer tragisch ist. Falsch!
Er zeichnet die Personen so, dass ich öfter herzlich lachen
konnte."
Verlagsinfo: Anton Tschechow schrieb
abseits der großen Philosophien und Ideologien, abseits von
Pathos und Belehrung. Die hier versammelten Erzählungen stammen
überwiegend aus der Zeit, als er von der Vielschreiberei
humoristischer Kurztexte für den Broterwerb abkam und sein Talent
ernster zu nehmen begann. Sie widmen sich seinen Lieblingsthemen, den
großen Fragen nach Liebe und Glück. Charakteristisch sind
die unbestechliche Beobachtung und Ironie, aber auch der liebevolle
Blick auf die Figuren und das leicht melancholische Verständnis
für die Macht des Gewohnten. In seiner Verbindung von Humor,
Scharfblick und Bescheidenheit, von Kürze und Tiefe, von Komik und
Tragik ist Tschechow bis heute unerreicht.
Verlag: Hoffmann und Campe | Hier bestellen
Christine Haiden, Petra
Rainer | "Vielleicht bin ich ja ein Wunder
- Gespräche mit
100-Jährigen"
Susanne Pöchacker: "Dieses Buch ist
eines, das ich immer aus dem Regal nehme. Wunderschöne Fotos und
Interviews mit 100 Jährigen mit unterschiedlichen Lebenswegen und
Hintergründen wurden hier zusammen gestellt. Ich bin meistens sehr
berührt von dem, was diese Menschen erlebt haben, wie sie ihr
Leben sehen und was ich von ihnen lernen kann. Vorsicht!
Taschentücher vielleicht in Griffweite legen..."
Verlagsinfo: Alice Herz-Sommer hat noch
Franz Kafka gekannt, mit ihrem Sohn Theresienstadt überlebt, wohnt
in London und spielt bis heute täglich drei Stunden Klavier. Baron
Lothar von Sternbach hatte als selbstbewusster Südtiroler 1941 die
Option für Nazideutschland nicht unterschrieben. Renate
Brausewetter war einst Stummfilmstar und Günther Schwab ein
früher Naturschützer. Leopold Engleitner musste wegen seiner
religiösen Überzeugung für mehrere Jahre ins
Konzentrationslager, und Aloisia Werner hat sich vor über 80
Jahren für den Ordensberuf entschieden. Anna Wohlfahrt erlebte,
was es früher hieß, als Dienstmagd ein lediges Kind zu
bekommen, und Warda Bleser-Bircher war eine der ersten Frauen, die an
der Uni Zürich als Geologin promovierten.
Verlag: Residenz | Hier bestellen
Irvin D. Yalom | "Staring at the Sun"
Susanne Pöchacker: "Im Zuge der Recherchen zu
meinem zweiten Programm bin ich unter andrem auch auf dieses Buch
gestoßen. Es ist diesmal kein Roman von Yalom, sondern ein leicht
zu lesendes Sachbuch über den Tod. Das klingt jetzt für viele
nicht grad einladend, das ist mir klar. Yalom bringt darin sein
Erfahrungen als Therapeut mit todkranken Menschen und solchen, die an
Todespanik leiden, ein. Dabei habe ich viel über philosophische
Ansätze und die unterschiedlichen Sichtweisen von uns Menschen
gelernt. Die wichtigste Frage daraus zur Lebensgestaltung: "Was will
ich in fünf Jahren rückblickend nicht bereuen?" hält
mich seither angenehm beschäftigt."
Verlagsinfo: Die größte
Herausforderung für den Menschen ist es, seiner eigenen
Sterblichkeit ins Auge zu blicken. Die Angst vor dem Tod unterscheidet
den Menschen vom Tier: Jede Religion, jede Kulturleistung ist ein
Versuch, sich das Undenkbare begreiflich zu machen. Der amerikanische
Psychoanalytiker und Bestsellerautor Irvin D. Yalom nähert sich in
diesem Buch einer der größten Fragen der Menschheit sowohl
auf der professionellen wie auch auf einer zutiefst persönlichen
Ebene. In seiner praktischen Arbeit hat er andererseits erfahren, wie
sehr das Wissen um den nahen Tod bei vielen seiner Patienten zu einer
vollkommenen Neuorientierung, ja Bereicherung führte. Wie sie auf
einmal in der Lage waren, Entscheidungen zu treffen, die ihnen wirklich
am Herzen lagen. „Staring at the Sun“ ist deshalb nicht nur eine
Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, sondern auch ein
Plädoyer für ein bewusstes Leben.
Verlag: John Wiley & Sons | Hier bestellen
[ zurück zum Start]
BISHER ERSCHIENEN
5 Tipps von Karin Schranz-Klippl
5 Tipps von Sudabeh Mortezai
5 Tipps von Soia
5 Tipps von Cornelia Anhaus
5 Tipps von Silvia Gattin
5 Tipps von Jacqueline Kornmüller
5 Tipps von Ines Hofbaur
5 Tipps von Maria Mayr-Munoz
5 Tipps von Doris Pulker-Rohrhofer
5 Tipps von Julia Nauhaus
5 Tipps von Daniela Emminger
5 Tipps von Birgit Kuras
5 Tipps von Zoe Straub
5 Tipps von Hertha Kratzer
5 Tipps von Martina Ebm
5 Tipps von Paula Bolyos
5 Tipps von Eva Herzig
5 Tipps von Ruth Brauer-Kvam
5 Tipps von Mieze Medusa
5 Tipps von Julya Rabinowich
5 Tipps von Yasmo
4 Tipps von Christiane Wenckheim
5 Tipps von Claudia Unterweger
5 Tipps von Konstanze Breitebner
5 Tipps von Alexandra Metz-Valny
5 Tipps von Agnes Husslein- Arco
5 Tipps von Sonja Hammerschmid
5 Tipps von Stephanie Lang-Kral
5 Tipps von Dr. Dagmar Schratter
5 Tipps von Sandra Frauenberger
5 Tipps von Dr. Gabriele Zuna-Kratky