Stadtleben

 

Spannende Rad-Touren in und um Wien

Ob mit quietschendem Drahtesel oder flitzigem E-Bike: Wir machen 2020 sportlichen Urlaub „daham“. Jetzt haben wir Zeit, alle lecker-schmecker Bio-Bauern in nur einem Wisch abzuklappern, oder die skurrilsten Plätze samt Wildschweinen aufzusuchen. Entspannte können sich aber auch alle paar Kilometer mit Eiscreme belohnen oder zu kitschigen Schlössern radeln. Für stramme Wadln und stramme Madln hat die StadtSpionin die besten Radtouren in und und um Wien zusammengestellt und ausgetestet. Zu jeder Tour haben wir für Euch gleich eine Google Maps Karte angelegt. Praktisch, oder?

 

Mountainbike Hohe WandDie Action-Tour
Adrenalin-Junkies und Abenteuerlustige werden auf dieser Route gleich mehrfach herausgefordert: Den Wienfluss-Radweg entlang geht’s bis zum Lainzer Tiergarten, ab da noch eine knappe halbe Stunde weiter zur Sommerrodelbahn bei der Hohen Wand Wiese. Auf der aufregenden Fahrt mit dem Sommer-Bob wird die Geschwindigkeit selbst gesteuert und man braust den Hang hinunter - Achtung, ur schnell! Nebenan können sich Mointainbiker im Trailpark austoben, Cruiser werden mit dem Schlepplift nach oben chauffiert (Foto) und haben dann mehrere Routen zur Auswahl. „Drahdiwaderl“ eignet sich auch für Ungeübte, „Spompanadln“ ist neu und wurde während der Corona-Zeit entwickelt und „Hawi d’Ehre“ ist für Profis. Der nächste Stop der Tour liegt im idyllischen Naturpark Purkersdorf, mit dem Fahrrad 20 Minuten entfernt, wo dann Wandern zum Auspowern angesagt ist. Weiter geht’s zum Kletterpark Purkersdorf, der mit dem Rad nur 15 Minuten entfernt liegt. Beherzte können hier ihren Bizeps trainieren, Genießer hängen sich in die Seile und entspannen beim Flying-Fox mit Aussicht. Den Heimweg kann man dann auch ausnahmsweise (und mit Erlaubnis der StadtSpionin) mit der S-Bahn hinlegen ;-D
Alle Adressen der Action-Tour findet Ihr hier


Wueste MannersdorfDie skurille Tour
Schräge Ziele für eine Radroute, die garantiert in Erinnerung bleibt! Beim Bestattungsmuseum am Zentralfriedhof (2. Tor) geht’s los: Hier kann man bei einer Führung die kuriose Schädelsammlung betrachten und im Museums-Shop außergewöhnliche Geschenke einsackeln. Der nächste Stop ist 30 Minuten entfernt – ein Teil der Route führt an der Donau entlang: Es geht zum Friedhof der Namenlosen im Alberner Hafen, der melancholisch wie kein anderer Ort in Wien ist. Immerhin wird hier jede(r) eingesammelt, der über die Donau angeschwemmt wird. An Feiertagen ist es hier besonders ruhig und die Sprüche auf den eng aneinander angelegten Grabsteinen regen zum Nachdenken an. Wer den Gedanken dann noch nachhängen muss, kann dies auch hervorragend in der Wüste Mannersdorf fortsetzen. Die Fahrt mit dem Bike dauert rund eineinhalb Stunden und führt am Flughafen Schwechat vorbei – sehr ungewöhnlicher Ausblick! Die Wüste ist ein ummauerter Naturpark, naturbelassen und verwunschen, die Ruine und das Kloster-Feeling (Foto) tragen zur wild-romantischen Stimmung bei. Und vielleicht rennt ja auch gerade ein Wüstenschwein im Areal herum ;-D
Alle Adressen der skurrilen Tour findet Ihr hier.


Schloss NiederweidenDie Marchfelder Schlösser-Tour
Wer’s nicht nur sportlich mag, sondern auch gerne Schlösser besichtigt, wird auf dieser Tour garantiert happy! Die Runde beginnt beim Schloss Orth im Nationalpark Donau-Auen, der einiges an Outdoor-Programm bietet. Auf der Schlossinsel selbst befindet sich das Besucherzentrum, in dem regelmäßig Ausstellungen über Flora und Fauna des Nationalparks aufklären. Über die malerisch grüne Uferstraße geht’s dann weiter zum Schloss Eckartsau. Dieses dient übrigens oft als romantische Filmkulisse, eine Führung im Schloss lohnt sich! Entlang der Uferstraße, über die Ortschaft Stopfenreuth geht es zum nächsten Ziel, das für Sisi-Fans ein echtes Muss ist: Schloss Niederweiden, in dem die aktuelle Sonderausstellung „Sisi – Mensch & Majestät“ läuft. Der nächste Stop der Tour liegt ganz in der Nähe: Schloss Hof! Nach Plänen Prinz Eugens wurde hier ein äußerst prunkvoller Barockgarten mit 7 Terrassen errichtet. Garten-Archäologen haben ihn in den letzten Jahren rekonstruiert . Für Naturliebhaber besonders spannend: Auf dem Meierhof wachsen die schönsten Kräuter, Blumen und Rosen! Im Meierhof-Kontor können Landhaus-FanatikerInnen romantische Garten- und Home-Accessoires kaufen. Motivierte machen jetzt noch einen Abstecher zum Schloss Marchegg, ab hier kann man bequem die S-Bahn benutzen oder über den Marchfeldkanal-Radweg zurückstrampeln.
Mit dem Eintrittsticket für eines der Schlösser des Marchfelder Schlösserreichs bekommt man je 10 % Rabatt auf den Ticketpreis der anderen.

Alle Adressen der Schlösser-Tour findet Ihr hier.


Adamah HofDie Bauern- und Bio-Tour (Osten)
Diese Tour führt zu den besten Artischocken, den flauschigsten Tieren und den bekanntesten Bio-Bauern im Osten Wiens! Bei der kleinen Stadtfarm im 22. Bezirk geht’s los, hier kann man täglich Jungpflanzen erwerben oder sonntags beim Bauernmarkt antanzen (bester Steckerlfisch)! Quer durch Stadlau fährt man dann zur Gärtnerei Ganger, wo es neben Blumen auch unverschämt gutes Gemüse gibt. Am Stadtrand wartet schon die nächste Gärtnerei, die mehr als nur das ist: Gärtnerei Bach, wo man die ungewöhnlichsten Gemüseraritäten, alte Tomatensorten und unzählige Küchenkräuter ergattern kann. Einmal um die Ecke gibt’s dann das Paradies für Gourmets die Familie Theuringer in Raasdorf baute erstmalig in Österreich Artischocken an. Auf fünf Hektar wachsen mittlerweile 20.000 Pflanzen. Über ruhige Landstraßen geht es weiter Richtung Bio-Bauern-Hof Adamah (Foto), der halb Wien mit seinen BioKistln versorgt. Man kann zum Verschnaufen die Tiere im Gehege streicheln, eine gesunde BioJause verspeisen und im BioLaden gesund einkaufen. In Gänserndorf wartet dann der letzte Bio-Bauernhof: GeLa („Gemeinsam Landwirtschaften“) Ochsenherz, wo Tatkräftige beim Pflücken helfen oder Jungpflanzen ab Hof kaufen können. Mit den Taschen voller schmausiger Leckereien darf man für den Heimweg auch die S-Bahn ab Gänserndorf nehmen ;-)
Alle Adressen der Bauern-Tour (Osten) findet Ihr hier.


Gugumuck Die Wiener Bauernroute (Süden)
Im 10. und 11. Bezirk, eher am Stadtrand, werden von großartigen Bauern allerlei Dinge gezüchtet: Feigen, Schnecken und knackfrisches Gemüse. Los geht’s in Simmering beim Feigenhof, der mit Blick auf Schloss Neugebäude Bio-Feigen ab Hof verkauft. Auch Delikatessen wie Salami und Schafkäse sowie Kräuter gibt es hier in überschaubarer Menge zu kaufen. Weiter geht’s zur Gärtnerei Jakubek, die nicht nur Jungpflanzen, Obst und Gemüse anbietet, sondern regelmäßig Yoga-Kurse im Obstgarten veranstaltet – Entspannung mit Frischluftfaktor! Die Route führt als nächstes am Zentralfriedhof vorbei, Richtung Favoriten, wo der Prentl-Hof mit dem ersten Wiener Kürbiskernöl in Bio-Qualität aufwartet. Auch Bio-Nudeln und Eier, Gewürze und Honige kann man hier einsackln. Hinterm Kurpark Oberlaa lässt man dann die Genusstour ausklingen: nämlich bei Schnecken-Züchter Andreas Gugumuck, der seine fantastischen Schnecken-Kreationen in seiner neu errichteten Gartenbar serviert. Lauschig schön!
Alle Adressen der Bauern-Tour (Süden) findet Ihr hier.


EisgreisslerDie Eis- und Genuss-Tour
Entlang des Thermenradwegs (EuroVelo 9) hinter der Wienerbergcity geht’s an den spannendsten Kulturstätten und eisigsten Eissalons vorbei! Der Start der Tour ist beim Klassiker-Eissalon Tichy am Reumannplatz: Hier kann man mit Eis-Marillen-Knödel Kraft tanken, denn die wird man brauchen! Bei Enrico in Erlaa geht’s mit Italo-Eis weiter – Pizza gibt’s hier aber für den pikanten Genuss auch ;-) In Bad Vöslau holen sich Erschöpfte erst mal ein Eis bei den Harrer Eisdielen, dann hilft ein Sprung ins nostalgische Thermalbad Vöslau zum Abkühlen. Wer nur bis hierher fährt, kehrt dann zum Schlemmen ins wunderbare Allerley, das Mittwoch bis Samstag ab 17:00 Uhr geöffnet hat. Der Thermenradweg ist leicht befahrbar und in dreieinhalb Stunden machbar: Trinkfeste RadlerInnen können daher in Weinorten wie Gumpoldskirchen oder Kottingbrunn anhalten, Kunsthungrige steuern etwa das Arnulf Rainer Museum in Baden an. In Baden übrigens unbedingt bei EisPeter vorbeischauen! In Wiener Neustadt kann frau die kleinste Filiale des bekannten Eis Greissler besuchen und die Madln mit den ganz strammen Wadln düsen bis zur Eis Greissler Welt in Krumbach weiter (Foto)! Hier kann man die Eismanufaktur besuchen und im Manufaktur-Kaffeehaus üppig frühstücken. Für Eis-Afficionados gilt: Kühltasche mitnehmen! Wer den ganzen Weg wieder zurück radelt, kann sich freuen - da bleiben dann die Eis-Kalorien wenigstens nicht lange auf den Hüften ;-)
Den gesamte Thermenradweg entlang des Wiener Neustädter Kanals mit allen Kulturstätten gibt es hier zu sehen. [ Web ]
Alle Adressen der Eis-Tour findet Ihr hier.

(Simay Zwerger, Juli 2020)

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