Independent Drinks
Eine neue Start Up-Szene macht Wien gleich noch mal gschmackiger: Plötzlich werden in der Stadt innovative Getränke produziert. Von Hibiskusblüten über Basilikumsamen bis hin zu Fichten und Algen wird so ziemlich alles in Flaschen gefüllt, was gut und gesund ist. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den wilden Soft-Drink-Newcomern eine bedeutende Rolle, und dass die Kracherln ohne Geschmacksverstärker und teilweise sogar ohne Zucker auskommen, ist Ehrensache. Die StadtSpionin hat sich durchgekostet und präsentiert hier Wiens neueste Lieblingsgetränke.
Innovative Getränke aus Wien
Pona – Kracherl ohne Chemie
Der Name des ersten heimischen Bio-Kracherls, das leitet sich von Pomona ab – der Göttin der Baumfrüchte. Für den superfruchtigen Geschmack der insgesamt fünf Geschmackssorten wie „Tarocco Orange“, „Pink Grapefruit“ oder „Apfel Ingwer“ sorgen sizilianische Zitrusfrüchte und Südtiroler Äpfel. Und dann kommt noch Kärntner Hochquellwasser und Kohlensäure hinein, auf Zucker und Geschmacksverstärker wird gänzlich verzichtet. Pona schmeckt übrigens nicht nur gut, sondern tut auch Gutes: 5 Cent pro verkaufter Flasche gehen an das Kinderhilfswerk. [ Web ]
Ohnly – Kräuter, Wasser und sonst nix
Völlig zuckerfreie Bio-Kräutertees erzeugt das kleine Wiedner Start Up „Ohnly“. Und jede der drei Geschmacksrichtungen hat eine bestimmte Wirkung: entspannend, energetisierend oder entgiftend. Die Zutaten wie Zitronenmelisse, Minze oder Hibiskusblüten – natürlich alle aus kontrolliert biologischem Anbau – werden mit Hochquellwasser frisch aufgebrüht und in Flaschen aus 80% Recyclingglas abgefüllt. Die Sorten wie „ Ohnly spice up“ sind nicht nur nachhaltig, sondern auch sehr gesund, denn die Tees kommen sogar ohne Fruchtsüße aus und haben deswegen keine Kalorien. [ Web ]
Helga – grün und gesund
Schmeckt zwar ein bisschen grün, ist dafür aber supergesund: Die Chlorella-Alge macht als spezielle Ingredienz aus Helga eine Limo, die nicht nur eiweißreich, sondern auch reich an Vitamin B12 und Chlorophyll ist. Die Idee dazu hatte ein Frauen-Trio aus Berndorf, eine von ihnen kam zufällig bei der Forschung für einen Biotreibstoff hinter die auch für den menschlichen Organismus äußerst nützliche Super-Alge. Und prompt bekamen die Unternehmerinnen für ihr interessantes Getränk auf der Kölner Messer den Innovationspreis „anuga taste 2015“, und der Helga-Fanclub wird auch bei uns stetig größer. Die Algen kommen übrigens aus Deutschland, gesüßt wird mit österreichischem Rübenzucker – aber davon ganz wenig, eine Flasche Helga hat nur 30 Kalorien! [ Web ]
Kaahée – Kaktusfeige gegen Hangover
Auf die Idee zu Kaahée kam Kaahée-Gründer Julian Juen auf einer Reise nach Peru. Dort hatte er lebensverändernde Begegnung mit einem Schamanen, der ihn bei einem Ritual in die geheimnisvolle und hangoverlindernde Wirkung der peruanischen Hochlandkaktusfeige einführte. Eine Superfruit, die reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Antioxidantien oder freien Radikalfängern ist, deren regenerative Wirkung sogar in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde. Nachdem sich Julian Juen bei einer Sangria-Party in einem Selbstversuch von der Wirkung der Hochlandkaktusfeige überzeugen konnte, war die Geschäftsidee zu Kaahée geboren. Gut, dass Kaahée auch in Cocktails oder mit Wodka gut schmeckt, denn am besten drinkt man die himbeerkracherlähnliche Kater-Prophylaxe nicht nach der Party trinkt, sondern schon währenddessen. [ Web ]
Friya – Samen mit Superkraft
Die kleinen schwarzen Samen des Königskrauts Basilikum ähneln ein wenig den derzeit so populären Chia-Samen. Auch sie sind ein gesundes „Superfood“, werden in Wasser eingeweicht geleeartig und können dann für Pudding-Desserts verwendet werden. In Asien sind Basilikumsamen in Getränken nichts Neues, nun gibt es die Super-Samen auch bei uns zum Trinken. Die beiden Gründer wollten ein Getränk nach dem Motto „Free ya“ entwickeln – Befrei Dich von was immer Du willst, lass Dich inspirieren und genieße einen schöpferischen Moment ganz für Dich. Auf jeden Fall ist Friya leicht sättigend, schmeckt fruchtig und ist lactosefrei und vegan. Anders als bei den asiatischen Schwestern wurde kein Zucker zugesetzt. So bleibt das Super-Samen-Getränk auch supergesund. Neu seit Mai 2016: Friya mit Chia-Seeds und feinem Ingwer-Limetten-Geschmack, auch sehr leicht und fruchtig! [ Web ]
Dr. Filler – Würziges Fichten-Cola
Der Maiwipferl-Sirup seiner Oma inspirierte „Das Turm“-Haubenkoch Heinz Preschan zu einem neuen Getränk, als er ihn beim Herumexperimentieren mit Cola vermischte. Daraus entstand dann seine Idee für ein Fichten-Cola mit der Geschmack gebenden Zutat Fichtennadel-Öl. Außer dem Namen hat die würzig schmeckende Limo mit Coca Cola allerdings wenig gemein. Denn „Dr. Filler“ enthält kein Koffein und ist durchsichtig, der Geschmack ist eher herb und irgendwie harzig. Mittlerweile gibt es auch als zweite Sorte „Mandarine-Orange“, kupferfarben und mit feiner Zitrusnote. Schmeckt übrigens nicht nur pur gut, sondern auch statt Tonic in Longdrinks und Cocktails. [ Web ]
Goldkehlchen – Cider zum Zwitschern
Die beiden Firmengründer Adam und Eva (ja, so heißen sie wirklich!) lernten sich bei ihrem Studium in Australien kennen. Dort zwitscherten sie den einen oder anderen kühlen Cider und fragten sich zu später Stunde, warum es denn eigentlich im schönen Österreich, das voller Weltklasse-Apfelbäume ist, keinen Weltklasse-Cider gibt. Die Idee zu Goldkehlchen war geboren: ein köstlicher Cider aus steirischen Äpfeln. Neuerdings gibt’s neben dem goldenen auch noch rosaroten Cider, in dem neben Äpfeln auch noch fruchtiger Himbeersaft drin ist. Und auch der ist richtig lecker! [ Web ]
All I need – prickelnder Grüntee
Die Erfolgsgeschichte von all i need begann vor wenigen Jahren mit einer Idee der beiden Wiener Unternehmer Alexander Jiresch und Thomas Miksits. Die beiden wollten ein Erfrischungsgetränk mit ausschließlich natürlichen Zutaten entwickeln, das auch noch gut für Körper und Umwelt sein sollte – und wurden zu Pionieren der neuen Getränkeszene. Aus zahlreichen Experimenten in der Teeküche entstand dann das kohlensäurehältige Getränk, dessen Hauptbestandteil Tee aus ganzen Sencha-Teeblättern ist. Der Tee, zuerst nur in Dosen, nun auch in Flaschen erhältlich, wurde außerdem nach TCM-Grundsätzen entwickelt. Zu den Zutaten zählen stärkende„Super Fruits“ wie Aronia und Açaí, und die Süße kommt von Agavendicksaft, natürlich alles bio. [ Web ]
Liquish – kalt gepresste Energie
In der kleinen, feinen Saftmanufaktur von Michaela und Rainer Hödl werden Säfte gepresst, die die beiden gern als „flüssigen Sonnenschein“ bezeichnen. Und die zum Entgiften und Stärken des Immunsystems am besten als mehrtägige Saft-Kur genossen werden. Die Kaltpressung der Säfte stellt sicher, dass sämtliche Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme erhalten bleiben. Geben tut’s die Säfte wegen der kurzen Haltbarkeit nur auf Bestellung, geliefert wird direkt zu den Kunden nach Hause oder ins Büro. Angeboten werden 1 bis 7tägige-Detox-Saftkuren mit 5 unterschiedlichen Säften sowie der wirklich fantastischen Mandelmilch. Frischer geht’s nicht! [ Web ]
Prämierter Pontica Red Vermouth
Ok, Wermut ist zwar keine Limo, aber die Kreation des „Tür 7“-Bartenders Reinhard Pohorec gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Weintögl soll hier trotzdem kurz erwähnt werden. Schließlich stößt der österreichische „Red Vermouth Pontica“, benannt nach der Wermutkraut-Art „Artemisia Pontica“ auch international schon auf Interesse und holte sogar bei der Londoner Wine & Spirits International Competition eine Medaille. Schmecken tut der in schwarz-weiße Flaschen abgefüllte Aperitiv bitter-herb und ein bisschen wie Campari –Bar-Profi Pohorec mixt ihn in seiner Bar auch gern 1:1 mit Whiskey zu einem „Manhattan“. Prost! [ Web ]
Lieferdienst: Kistenweise Drinks ohne Kreuzweh
Lieferei
Und wer sich durch die neuen Independent Drinks kosten will, ohne sich vom Sofa zu erheben: Die Lieferei, ebenfalls ein Wiener Start up, liefert die Durstlöscher direkt nach Hause. In ganzen Kisten oder auch in individuell zusammenstellbaren „Wunschboxen“ mit mehreren Getränken – ideal zum Probieren! Im Sortiment hat die Lieferei nicht nur die heimischen, sondern auch die internationalen „Jungen und Wilden“ vom Kokosnusswasser bis zur Gurkenlimonade, außerdem Koffeinschmiede-Kaffee. Der Versand ist ab 49,90 € kostenlos! [ Web ]
Von Ines Hofbaur
(Dezember 2015)
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