Essen in Wiener Hotels
Die StadtSpionin findet ja schon länger, dass wir die schicken Hotels von Wien nicht alleine den Touristen überlassen sollten. In den von Einheimischen üblicherweise ignorierten Bettenburgen verstecken sich nämlich gar feine Restaurants und Cafés. Die StadtSpionin hat sich deshalb auf Hotel-Tour begeben und überraschende Entdeckungen gemacht.
Hotel Kummer
Auch als kampferprobte Städterin wird mir der Trubel auf der MaHü manchmal einfach zu viel. Ob’s am Alter liegt? Egal, vor kurzem hat die StadtSpionin die perfekte Ruhe- Zone gefunden. Das elegante Hotel Kummer, günstig mitten auf der Mariahilfer gelegen, bietet auch für Nicht- Hotelgäste ein ambitioniertes Mittags- Menü (zu verdammt netten Preisen), Kaffee und samstags ein Tapas- Buffet im glasüberdachten Innenhof. Und da die Hotelgäste untertags durch die Stadt rennen, sitzt man hier wunderbar ruhig, wird nett bedient und taucht in eine ganz andre Welt ein.
Hotel Kummer, Mariahilfer Strasse 71a, 1060 Wien. Mittagsmenü täglich 12:00 bis 14:30, Lobbybar 10:00 bis 24:00 Uhr. [ Web ]
Bakery im Hotel Daniel
Wirklich erstaunlich, wie gut das Wünschen in letzter Zeit funktioniert. Da schrieb die StadtSpionin, sie hätte gern so was wie den „Speisesaal“ in Graz hier in Wien – und schon kommen die Grazer an die Donau. Eröffnen hier die erste Dependance des feschen Grazer Design- Hotels Daniel und machen die Eingangs- Lobby zur Bakery für alle. Touristen wie Wiener können in dem lässig möblierten, luftig hellen Loft chillen, arbeiten (free W-Lan) und natürlich essen. Rib Eye Steaks oder Sandwiches oder Frühstück oder frische Muffins. Oder in Papier gegarten Fisch, der besonder gut schmeckt. Danke, so hab ich mir das vorgestellt!
Bakery im Hotel Daniel, Landstraßer Gürtel 5, 1030 Wien. Mo – So, 6:30 bis 22:00 Uhr.
[ Web ]
Dachboden im 25hours Hotel
Kurzversion: Hier wird die StadtSpionin ihren Sommer verbringen. Langversion: Der oberste Stock des neuen Hotels 25hours ist das schickste Multifunktionsding der Stadt. Genial eingerichtet in einer Mischung aus Fifties, Baumarkt, Nierentischen und eleganten Ledersofas und bestückt mit einer grandiosen Terrasse (Blick bis über die Stadt hinaus). Nachmittags kann man bei Kuchen und Kaffee plaudern, arbeiten (gratis WLAN) oder abhängen, am Abend ein paar Drinks kippen und Mittwochs den Swingpop-Platten von Herrn Hermes lauschen. Alles ganz unkompliziert und sehr, sehr lässig!
25hours Hotel Wien, Lerchenfelderstrasse 1-3, 1070 Wien. Kaffee tägl. ab 12:00, Bar Di – Sa 17:00 bis 1:00 Uhr. [ Web ]
Hotel Rathaus
Ein Geheim-Tipp für FreundInnen des guten Frühstücks: das Gourmet- Frühstück im Hotel Rathaus. Das schicke Boutique-Hotel gehört dem Salzburger Sternekoch Klaus Fleischhaker, der das Morgen-Buffet alle Stückerln spielen lässt. Anstatt auf riesige Portionen setzt man hier auf Vielfalt: unzählige hausgemachte Aufstriche, ganze Batterien von ungewöhnlichen Marmeladen, Käse- und Schinken- Spezialitäten, Pasteten, köstlich angemachte Garnelen, frisches Obst und viel Gesundes erfreuen die Esser. Auch Nicht-Hotelgäste dürfen hier schlemmen!
Hotel Rathaus Wein & Design, Lange Gasse 13, 1080 Wien. Brunch: täglich 7:00 bis 11:00 Uhr. 17 €. [ Web ]
ara gall im Hotel Stephansplatz
Das ist ein Geheim- Tipp, den die StadtSpionin am liebsten für sich behalten würde. Das Cafe ist nämlich nicht allzu groß, also lasst mir bitte auch in Zukunft ein Plätzchen frei. Das ara gall liegt mitten am Stephansplatz, aber abgehoben vom Getümmel im ersten Stock des chic umgebauten „Hotel am Stephansplatz“. Die Außenwände des (für jedermann zugänglichen) Cafes sind bis zum Boden verglast und ergeben ein spektakuläres Ambiente: Man sitzt genau gegenüber vom Dom und überblickt aus luftiger Höhe – bei Snacks, Kuchen und kleinen warmen Speisen - das trubelige Herz der Stadt.
ara gall, Hotel am Stephansplatz, Stephansplatz 9 (Eingang um die Ecke), 1010 Wien. Tägl ab 12:00 Uhr. [ Web ]
Sapori im Radisson Blue Style Hotel
Das Radisson Style Hotel in der Herrengasse etwa: klein, fein, toll eingerichtet – und auch für uns Wienerinnen höchst interessant, da die stylishe Bar und das Restaurant für jede/n offenstehen. Gekocht wird eine kreative, leichte Küche mit heimischen und mediterranen Gerichten (köstlich: der Bachsaibling!). Den Clou gibt’s zu Mittag: einen Quick- Lunch, der mittagspausengerecht garantiert nicht länger als 30 Minuten dauert – und trotz Edelküche und sympathischem Serivce nur 7,50 € kostet!
Sapori im Radisson Blu Style Hotel, Herrengasse 12, 1010 Wien. Mo – Fr 12:00 bis 14:00, 18:30 bis 22:00 Uhr. [ Web ]
Unkai
Das Unkai liegt im 7. Stock des noblen Ana Grand Hotel, und ist wohl Wiens bester Japaner. Zwei Hauben von Gault Millau, drei Sterne von A la carte, die Preise dementsprechend. Zu Mittag aber gibt’s hier überraschend Günstiges: Die köstliche Bento- Box (in der Größe eines Bistro- Tisches!), serviert von Japanerinnen in wunderschönen Kimonos, ist gefüllt mit delikater Miso- Suppe, Sashimi, gebratenem Lachs, Gemüse-Tempura, Gegrilltem, Salat, Reis, Gemüse, Obst- Salat und dem besten Thunfisch der Stadt. Was heißt eigentlich Paradies auf Japanisch?
Unkai, Ana Grand Hotel, Kärntner Ring 9, 1010 Wien. Di - So 12:00 bis 14:30, tägl. 18:00 bis 22:45 Uhr. [ Web ]
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Cafe Herrenhof
Früher war hier einmal das berühmteste Literaten- Cafe Wiens. Jetzt residiert ein Steigenberger Hotel im Herrenhof - mit einem modernen Cafe, das glücklicherweise gar nicht versucht, an die glorreichen Zeiten anzuschließen. Dafür kann man jetzt etwas für Wien ziemlich Untypisches tun: nämlich „High Tea“ am Nachmittag genießen. Ganz traditionell britisch wird zum (hervorragenden!) Tee eine 3-stöckige Etagere gereicht, belegt mit Sandwiches, kleinen Früchtekuchen und Teegebäck. Zusammen mit der internationalen Hotel- Atmosphäre kommt das schon ziemlich nah an London ran!
Cafe im Hotel Herrenhof, Herrengasse 10, 1010 Wien. High Tea 13:30 bis 17:00 Uhr. 16 €. [ Web ]
Kahlenberg Lounge
Es gibt ja viele schöne Ausblicke vom Wienerwald auf die Stadt runter. Aber wahrscheinlich ist das der schönste.Vor riesigen Glasfenstern und bei entspannter Musik kann man die Seele baumen lassen und hoch über Wien den Kurzurlaub vom Alltag proben. Jeden Sonntag wird in dem großen, lichtdurchfluteten Restaurant ein Themenbrunch angeboten: mit einer beeindruckenden Vielzahl warmer Speisen, mit köstlichen Desserts ohne Ende, kulinarischen Schmankerln aus der Wiener Küche – und dazu entweder Live- Jazz oder Zauberei. Chillen mit Weitblick! Und wer gar nicht mehr runter will in die Stadt, kann im anschließenden Hotel nach dem Last- Minute-Preis fragen: Jede freie Suite wird für 99 € / Nacht vergeben.
Kahlenberg Lounge, Am Kahlenberg 2-3, 1190 Wien. So 11:30 bis 15:00 Uhr. [ Web ]
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Triest
Das Design-Hotel Triest präsentiert sich wie eine Nuss: außen schmucklos-unauffällig, innen überraschend. Eingerichtet wurde das Haus (mit dem bekannten Restaurant Collio) vom britischen Design-Star Sir Terence Conran. Im Innersten der Nuss liegt ein versteckter, italienischer Garten, in dem man von der Außenwelt rein gar nichts mehr mitbekommt. Zwischen Blumen und dreißig Jahre alten Olivenbäumen in riesigen Töpfen isst man wunderbar mediterrane Küche. Trotz der eleganten Umgebung alles höchst unkompliziert und sympathisch - kein Wunder, dass Robbie Williams hier so gerne absteigt!
Hotel Triest-Collio, Wiedner Hauptstraße, 1040 Wien. Mo – Fr 12:00 bis 14:00 Uhr, Mo - Sa 18:30 bis 22:00 Uhr. [ Web ]
Hotel Imperial
Im Imperial fühlt man sich auch so. Und weltstädtisch geht‘s hier zu. Das Café zeigt sie alle: Die À-la-carte-Frühstücker, die ihr Hörnchen im kleinen Braunen einweichen und genüsslich Zeitung lesen. Die Business Community, die ihr Geschäft neben dem Frühstücksbuffet (38 Euro) abwickelt. Die Jet Setter, denen jeder Exotenwunsch mit einem „Sehr wohl!“ erfüllt wird. Irgendwie besonders sind sie alle hier, aber vielleicht liegt‘s eben am imperialen Interieur. Toppen lässt sich dieses Lebensgefühl an den Sonntagen – beim Champagnerbrunch (63 Euro) im Marmorsaal des Hotels. Bei Livemusik (Jazz) kommen dann auch schon mal Austern auf den Tisch und andere, liebevoll komponierte, Verwöhnhäppchen.
Hotel Imperial, Kärntner Ring 16, 1010 Wien. Frühstück: Mo – So 7:00 bis 11:00, Brunch So 11:30 bis 14:30 Uhr. [ Web ]
Le Méridien
Schicker geht schwer. Und sinnlicher auch kaum. Sinnlich, ja, ein anderes Wort würde das Design der Bar Le Moët im Ringstraßenhotel Le Méridien nicht angemessen beschreiben. Und Frühstücken kann man hier, und wie! Canapés mit Winzerschinken und Cheddarkäse. Kräuterrührei mit geräucherter Forelle. Graved Lachs mit Honig-Senf Sauce. Oder einfach ein Glas Champagner, damit der Morgen schön prickelt. Bei schönem Wetter kann man im Freien frühstücken, abseits der lärmenden Ringstraße, mit Blick auf den Schillerpark und die Akademie der Künste. Noch ein spezieller Tipp: Jeden Sonntag gibt‘s einen extravaganten Brunch für 39 Euro – der findet dann im Hotelrestaurant Shambala statt.
Le Méridien, Opernring 13, 1010 Wien. Frühstück: Mo - Fr 6.30 – 10.30, Sa & So 6.30 bis 11.00 So 12.00 bis 15.00 Uhr. [ Web ]
Palais Coburg
„Im Paradeisgartl auf der Löwelbastei, ist heute Feuerwerk...“ Nein, nein, mit dem alten Wien hat dieses Palais nichts im Sinn. Erstens, es steht ja auf der Coburgbastei, und zweitens, das Hotelpublikum ist auch nicht von gestern. Wer 670 bis 2700 Euro löhnen kann (pro Nacht), steht voll im Hier und Heute. Doch im Basteigarten Restaurant kriegt man das gar nicht mit. Unter einer schönen Glaskuppel tafelt man hier, im Sommer im Garten. Natürlich kann man hier frühstücken, täglich und exzeptionell. Noch lieber feiert frau ihr Glück beim Luxus-Brunch am Sonntag. 89 Euro. Klassisch mit netten kleinen Innovationen. Und Champagner von Pol Roger. Free flow. Heißt: Bis zum Abwinken ;–)
Palais Coburg, Coburgbastei 4, 1010 Wien. Frühstück Mo - So 7.00 bis 11.00, BRUNCH So 11.30 bis 15.00 Uhr. [ Web ]
MediterraNeo im Hotel Intercontinental
Reservieren Sie einen Platz am Fenster, dann macht der Brunch im Restaurant MediterraNeo im Intercontinental richtig Spaß. Man weiß gar nicht, was man mehr loben soll: Kaffee wird zum Tisch serviert, das Eiergericht wird vom Koch in der offenen Küche ganz individuell zubereitet, die Croissants sind schön warm, schmelzen auf der Zunge. Imposant: die Fischauswahl, die Käsetheke, das Brot- und Marmeladeangebot. Für Puristen des Magens: In der Japanischen Ecke gibt‘s Misosuppe und Reis, Algen und Tofu. Für 29 Euro erwirbt frau zusätzlich die ständige Aufmerksamkeit gut geschulten Personals, aber insgesamt ist die Stimmung nicht steif, sondern angenehm leger.
Hotel Intercontinental, Johannesgasse 28, 1030 Wien. Frühstück: Mo – Fr 6.30 bis 10.30 Sa, So 6.30 bis 11.00, BRUNCH So 12.00 bis 15.00 Uhr. [ Web ]
Von Sabine Maier
Mai 2012
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